Denkmal Elise Richter: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Mai 2018, 15:42 Uhr
Das Denkmal für die Romanistin Elise Richter (1865-1943) wurde von der Künstlerin Catrin Bolt (*1979) für den Arkadenhof der Universität Wien geschaffen und am 30. Juni 2016 enthüllt.
Beschreibung
Das Denkmal für Elise Richter besteht aus einem Relief, das aus der Patina der Wandfläche auf der Innenseite des Pfeilers herausgearbeitet ist. Die Künstlerin arbeitet dabei mit den unterschiedlichen Verwitterungsschichten der Fläche und schafft dabei ein Hell-Dunkel-Relief.
"Durch teilweise Reinigung können drei Helligkeitsstufen sichtbar gemacht werden: die ursprüngliche Farbe der Wand, eine mittlere und die derzeitige, dunkle, die belassen wird. Durch diese Variationen kann man fotografische Porträts zu einem Wandbild übersetzen, die in Lebensgröße auf den Seitenwänden der Säulen des Arkadenhofs auf Augenhöhe angebracht werden. Die Idee hinter dieser Technik ist, die Ehrenmäler direkt in die Architektur und über Zeit entstandenen Schichten einzuschreiben und aus ihnen das Abbild herauszuarbeiten, als wäre es schon immer da gewesen."[1]
Das Porträt zeigt Elise Richter sitzend in einem nicht näher definierten Raum. Sie trägt einen dunklen Hut, eine weiße Bluse mit feinen Punkten, dunkle Krawatte und dunklem Rock. In ihren auf dem Schoß liegenden Händen hält sie ein Paar Handschuhe und einen Schirm. Den Abschluss nach hinten bildet eine Vase mit Pflanzen, deren Blätter sich abzeichnen.
Notizen zur dargestellten Person
Elise Richter (1865 - 1943) war Romanistin an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien und habilitierte hier 1905 als erste Frau.
Entstehungsgeschichte
Die Universität Wien nahm das 650-Jahr-Jubiläum 2015 zum Anlass, das Denkmalensemble im Arkadenhof der Universität Wien um Ehrungen für Wissenschaftlerinnen zu ergänzen.
Im Herbst 2015 fand daher eine Ausschreibung zu einem zweistufigen Kunstwettbewerb statt, an dem sich zahlreiche KünstlerInnen beteiligten. Insgesamt gingen 33 vollständige Bewerbungsunterlagen bei der Jury ein. Diese bestand aus dem Rektor Heinz W. Engl, der damaligen Senatsvorsitzenden Gabriele Kucsko-Stadlmayer, der Professorin für Gendergeschichte Gabriella Hauch, dem Kunsthistoriker Prof. Michael Viktor Schwarz, der Landeskonservatorin für Wien Mag. Elisabeth Hudritsch, der Künstlerin und Professorin an der Akademie der bildenden Künste in Wien Mona Hahn, der Künstlerin Sofie Thorsen und dem Intendanten Peter Pakesch.
Aus den 33 Einreichungen wurden sieben KünstlerInnen eingeladen, Konzepte zur künstlerischen Gestaltung für die Ehrung von Wissenschaftlerinnen vorzulegen. Daraus wurden in einer zweiten Phase drei GewinnerInnen gewählt: Thomas Baumann, Catrin Bolt und Karin Frank.[2]
Kunsthistorischer Vergleich und Analyse
Grundlage für das Porträt von Elise Richter war die undatierte Fotopostkarte aus dem Jahr 1905, auf der Elise Richter sitzend in einem Fotoatelier mit Hut, weißer Bluse, dunklem Rock gekleidet und mit Schirm in der Hand abgebildet ist. Sie schickte sie an ihre Schwester Helene Richter.[3]
Die Technik mit in dunklen und hellen Schichten aufgebautem Porträt wurde von Catrin Bolt auch bei dem Denkmal für Marie Jahoda verwendet.
Ereignisse seit der Aufstellung im Arkadenhof
Seit der Aufstellung des Denkmals im Arkadenhof der Universität Wien gab es keine Ereignisse.
Literatur
- Christiane Hoffrath, Bücherspuren. Das Schicksal von Elise und Helene Richter und ihrer Bibliothek im „Dritten Reich“, Köln 2009.
Quellen
Rezeption in der Presse
- http://wien.orf.at/news/stories/2739179/, 26.07.2016
- http://derstandard.at/2000040160497/Arkadenhof-der-Uni-Wien-beherbergt-nun-auch-Frauen-Denkmaeler, 26.07.2016
Einzelnachweise
- ↑ https://www.univie.ac.at/ueber-uns/auf-einen-blick/wissenschafterinnen-im-arkadenhof/#c5551
- ↑ https://www.univie.ac.at/ueber-uns/auf-einen-blick/wissenschafterinnen-im-arkadenhof/#c5551
- ↑ http://www.wienbibliothek.at/bestaende-sammlungen/objekte-monats/objekte-monats-2015/objekt-monats-maerz-2015-elise-richter-150