Arkadenhof der Universität Wien: Unterschied zwischen den Versionen
Engel (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Reuß (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
Der Arkadenhof der Universität bildet das (ideelle) Zentrum des [[Hauptgebäude der Universität Wien | Hauptgebäudes der Universität Wien]]. Der Architekt der Universität [[Heinrich von Ferstel]] plante die Kommunikationswege dieses Monumentalbaus so, dass die Arkaden die zentrale Schnittstelle zu sämtlichen Gebäudeteilen und dadurch zum kommunikativen Herzstück werden sollte.<ref>Walter Krause, Die Baugeschichte, in. Hermann Fillitz (Hrsg.), Die Universität am Ring. 1884-1984, Wien / München 1984, S.16-25, hier S.22</ref> In Zusammenarbeit mit seinem Berater, dem Kunsthistoriker [[Rudolf von Eitelberger]], entwickelte Ferstel den Gedanken, diesen hochfrequentierten Raum als Raum des Andenkens an die bedeutendsten Wissenschaftler zu gestalten. Im Juni 1885 beschloss der Akademische Senat diese Wissenschaftler durch Büsten und Plaketten zu ehren.<ref>Thomas Maisel, Gelehrte in Stein und Bronze. Die Denkmäler im Arkadenhof der Universität Wien, Wien / Köln / Weimar 2007, S.11.</ref> Seit der Aufstellung des ersten [[Denkmal Julius Glaser|Denkmals für Julius Glaser]] im Jahr 1888 wurden 152 weitere Gelehrtendenkmäler hier errichtet. Allerdings wurde im Arkadenhof der Universität Wien bis heute keine einzige Frau für ihre wissenschaftlichen Leistungen geehrt. | Der Arkadenhof der Universität bildet das (ideelle) Zentrum des [[Hauptgebäude der Universität Wien | Hauptgebäudes der Universität Wien]]. Der Architekt der Universität [[Heinrich von Ferstel]] plante die Kommunikationswege dieses Monumentalbaus so, dass die Arkaden die zentrale Schnittstelle zu sämtlichen Gebäudeteilen und dadurch zum kommunikativen Herzstück werden sollte.<ref>Walter Krause, Die Baugeschichte, in. Hermann Fillitz (Hrsg.), Die Universität am Ring. 1884-1984, Wien / München 1984, S.16-25, hier S.22</ref> In Zusammenarbeit mit seinem Berater, dem Kunsthistoriker [[Rudolf von Eitelberger]], entwickelte Ferstel den Gedanken, diesen hochfrequentierten Raum als Raum des Andenkens an die bedeutendsten Wissenschaftler zu gestalten. Im Juni 1885 beschloss der Akademische Senat diese Wissenschaftler durch Büsten und Plaketten zu ehren.<ref>Thomas Maisel, Gelehrte in Stein und Bronze. Die Denkmäler im Arkadenhof der Universität Wien, Wien / Köln / Weimar 2007, S.11.</ref> Seit der Aufstellung des ersten [[Denkmal Julius Glaser|Denkmals für Julius Glaser]] im Jahr 1888 wurden 152 weitere Gelehrtendenkmäler hier errichtet. Allerdings wurde im Arkadenhof der Universität Wien bis heute keine einzige Frau für ihre wissenschaftlichen Leistungen geehrt. | ||
Während des 650-Jahr Jubiläums 2015 wurde das Projekt zur individuellen Ehrung von Wissenschafterinnen der Universität Wien gestartet und ein Kunstwettbewerb ausgerufen. Mit Ende Oktober 2015 fiel die [http://medienportal.univie.ac.at/presse/aktuelle-pressemeldungen/detailansicht/artikel/frauen-erobern-den-arkadenhof/| Entscheidung einer Jury auf drei KünstlerInnen] Denkmäler für Wissenschaftlerinnen und deren Leistung zu gestalten und umzusetzen. Die [http://kalender.univie.ac.at/einzelansicht/?tx_univieevents_pi1%5Bid%5D=14715&tx_univieevents_pi1%5Beventsearch%5D=denkmal| Präsentation dieser neuen Denkmäler erfolgt am 30. Juni 2016] im Arkadenhof. | Während des 650-Jahr Jubiläums 2015 wurde das Projekt zur individuellen Ehrung von Wissenschafterinnen der Universität Wien gestartet und ein Kunstwettbewerb ausgerufen. Mit Ende Oktober 2015 fiel die [http://medienportal.univie.ac.at/presse/aktuelle-pressemeldungen/detailansicht/artikel/frauen-erobern-den-arkadenhof/| Entscheidung einer Jury auf drei KünstlerInnen] Denkmäler für Wissenschaftlerinnen und deren Leistung zu gestalten und umzusetzen. Die [http://kalender.univie.ac.at/einzelansicht/?tx_univieevents_pi1%5Bid%5D=14715&tx_univieevents_pi1%5Beventsearch%5D=denkmal| Präsentation dieser neuen Denkmäler erfolgt am 30. Juni 2016] im Arkadenhof. Nähere Informationen, die die [[Entstehungsgeschichte der sieben Denkmäler für Wissenschaftlerinnen 2016]] betreffen, sind in einem gesonderten Artikel zusammengefasst. | ||
Die [[historische Entwicklung der Denkmalserrichtungen|historische Entwicklung der Denkmalserrichtungen]] spannt den Bogen von 1888 bis zu Gegenwart. Insgesamt lässt sich eine rasch fortschreitende Einrichtung mit Denkmälern im rechten Arkadengang beobachten. Erst nach und nach wurden Büsten und Reliefs im linken Arkadengang eingefügt. Am hinteren Arkadengang wurden erst zwischen 1918 und 1932 Professorendenkmäler errichtet. Die Anbringung von Porträtreliefs in den Pfeilerarkaden beginnt zwischen 1900 und 1913 und setzt sich ab 1945 weiter fort. Zwischen 1956 und 1970 wurden sieben Porträtreliefs an den Pfeilerinnenseiten angebracht. Eine Zäsur in der Aufstellung von Denkmälern bildet die NS-Zeit, da zwischen 1938 und 1945 Denkmäler beschädigt, entfernt und daraufhin in Depots eingelagert wurden. Diese wurden nach Kriegsende wiederhergestellt und an ihrem ursprünglichen Platz aufgestellt. | Die [[historische Entwicklung der Denkmalserrichtungen|historische Entwicklung der Denkmalserrichtungen]] spannt den Bogen von 1888 bis zu Gegenwart. Insgesamt lässt sich eine rasch fortschreitende Einrichtung mit Denkmälern im rechten Arkadengang beobachten. Erst nach und nach wurden Büsten und Reliefs im linken Arkadengang eingefügt. Am hinteren Arkadengang wurden erst zwischen 1918 und 1932 Professorendenkmäler errichtet. Die Anbringung von Porträtreliefs in den Pfeilerarkaden beginnt zwischen 1900 und 1913 und setzt sich ab 1945 weiter fort. Zwischen 1956 und 1970 wurden sieben Porträtreliefs an den Pfeilerinnenseiten angebracht. Eine Zäsur in der Aufstellung von Denkmälern bildet die NS-Zeit, da zwischen 1938 und 1945 Denkmäler beschädigt, entfernt und daraufhin in Depots eingelagert wurden. Diese wurden nach Kriegsende wiederhergestellt und an ihrem ursprünglichen Platz aufgestellt. |
Version vom 28. April 2019, 16:04 Uhr
Der Arkadenhof der Universität bildet das (ideelle) Zentrum des Hauptgebäudes der Universität Wien. Der Architekt der Universität Heinrich von Ferstel plante die Kommunikationswege dieses Monumentalbaus so, dass die Arkaden die zentrale Schnittstelle zu sämtlichen Gebäudeteilen und dadurch zum kommunikativen Herzstück werden sollte.[1] In Zusammenarbeit mit seinem Berater, dem Kunsthistoriker Rudolf von Eitelberger, entwickelte Ferstel den Gedanken, diesen hochfrequentierten Raum als Raum des Andenkens an die bedeutendsten Wissenschaftler zu gestalten. Im Juni 1885 beschloss der Akademische Senat diese Wissenschaftler durch Büsten und Plaketten zu ehren.[2] Seit der Aufstellung des ersten Denkmals für Julius Glaser im Jahr 1888 wurden 152 weitere Gelehrtendenkmäler hier errichtet. Allerdings wurde im Arkadenhof der Universität Wien bis heute keine einzige Frau für ihre wissenschaftlichen Leistungen geehrt.
Während des 650-Jahr Jubiläums 2015 wurde das Projekt zur individuellen Ehrung von Wissenschafterinnen der Universität Wien gestartet und ein Kunstwettbewerb ausgerufen. Mit Ende Oktober 2015 fiel die Entscheidung einer Jury auf drei KünstlerInnen Denkmäler für Wissenschaftlerinnen und deren Leistung zu gestalten und umzusetzen. Die Präsentation dieser neuen Denkmäler erfolgt am 30. Juni 2016 im Arkadenhof. Nähere Informationen, die die Entstehungsgeschichte der sieben Denkmäler für Wissenschaftlerinnen 2016 betreffen, sind in einem gesonderten Artikel zusammengefasst.
Die historische Entwicklung der Denkmalserrichtungen spannt den Bogen von 1888 bis zu Gegenwart. Insgesamt lässt sich eine rasch fortschreitende Einrichtung mit Denkmälern im rechten Arkadengang beobachten. Erst nach und nach wurden Büsten und Reliefs im linken Arkadengang eingefügt. Am hinteren Arkadengang wurden erst zwischen 1918 und 1932 Professorendenkmäler errichtet. Die Anbringung von Porträtreliefs in den Pfeilerarkaden beginnt zwischen 1900 und 1913 und setzt sich ab 1945 weiter fort. Zwischen 1956 und 1970 wurden sieben Porträtreliefs an den Pfeilerinnenseiten angebracht. Eine Zäsur in der Aufstellung von Denkmälern bildet die NS-Zeit, da zwischen 1938 und 1945 Denkmäler beschädigt, entfernt und daraufhin in Depots eingelagert wurden. Diese wurden nach Kriegsende wiederhergestellt und an ihrem ursprünglichen Platz aufgestellt.
Jedes der Denkmäler stand im Mittelpunkt einer Enthüllungsfeier. Diese sah eine Rede auf den zu Ehrenden und dessen Verdienste für die Wissenschaft in einem der Festsäle vor, die musikalische Begleitung durch den akademischen Gesangsverein und die anschließende Enthüllung des Denkmals im Arkadenhof. Das Denkmal war häufig durch Blumenschmuck dekoriert.
Neben den realisierten und noch heute im Arkadenhof bestehenden Denkmälern, gibt es einige Denkmalprojekte, die nicht zur Aufstellung gelangten. Diese nicht realisierten Denkmal-Projekte variieren von Büsten für Einzelpersonen, über Gedenktafeln bis hin zu einem Gruppendenkmal. Diese Projekte können zwar in den Akten des Universitätsarchivs nachgewiesen werden, warum sie schlussendlich nicht errichtet wurden, kann in manchen Fällen aufgrund der Aktenlage leider nicht mehr rekonstruiert werden.
Liste der Denkmäler im Arkadenhof
Die Reihenfolge der Denkmäler entspricht einem Rundgang im Uhrzeigersinn durch den Arkadenhof. In der tabellarischen Übersicht lassen sich die Denkmäler aber auch in alphabetischer und chronologischer Reihenfolge sortieren und es ist möglich, die Professoren ihren Berufen nach zu gruppieren.
Übersicht der Denkmäler nach Kategorien
Übersicht der Denkmäler/Biographien, geordnet nach Tätigkeit
- Denkmäler für Juristen / Juristinnen
- Denkmäler für Mediziner / Medizinerinnen
- Denkmäler für Historiker / Historikerinnen
- Denkmäler für Physiker / Physikerinnen
- Denkmäler für Chemiker / Chemikerinnen
- Denkmäler für Biologen / Biologinnen
- Denkmäler für Philosophen / Philosophinnen
- Denkmäler für Theologen / Theologinnen
- Denkmäler für Philologen / Philologinnen
- Denkmäler für Psychiater / Psychiaterinnen
- Denkmäler für Mathematiker / Mathematikerinnen
- Denkmäler für Mineralogen / Mineraloginnen
- Denkmäler für Nationalökonomen / Nationalökonominnen
- Denkmäler für Kunsthistoriker / Kunsthistorikerinnen
- Denkmäler für Musikwissenschaftler / Musikwissenschaftlerinnen
- Denkmäler für Archäologen / Archäologinnen
- Denkmäler für Politiker / Politikerinnen
Übersicht der Denkmäler nach dem Enthüllungszeitraum
Übersicht der Denkmäler nach Typ:
Übersicht der Denkmäler nach dem verwendeten Material
Übersicht der Denkmäler nach dem Aufstellungsort